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Die 5 häufigsten Mängel bei Bestandsgebäuden

Rund 80 Prozent der Mehrfamilienhäuser in Deutschland wurden zwischen 1950 und 1980 gebaut. Gerade in Eigentümergemeinschaften werden nur selten Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, weshalb viele der Baustoffe der Häuser aktuell das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Dadurch treten Schäden und Mängel auf. 

Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V., 2020. https://www.bsb-ev.de/fileadmin/user_upload/1_Startseite/Poltitik_und_Presse/Analysen_und_Studien/Studie_Maengel_MFH.pdf

Welche Mängel treten besonders häufig im Bestand von Mehrfamilienhäusern auf?

  1. Feuchtigkeitsschäden im unbeheizten Dachgeschoss: Bei Altbauten ist häufig die oberste Geschossdecke nicht gedämmt. Ebenfalls sind Dachstühle nicht immer gedämmt. Diese sind nach den Vorschriften der EnEV nachträglich zu dämmen. Bei der Planung der nachträglichen Dämmung sollte untersucht werden, ob Abluft aus den Bädern oder aus stillgelegten Schornsteinen in den Dachstuhl geleitet werden. Ist dies der Fall, sollte zusätzlich zur nachträglichen Wärmedämmung auch eine feuchtegesteuerte Lüftungsanlage für den Abtransport der Feuchten Luft im Dachstuhl eingebaut werden. So lässt sich Schimmelbildung in der neuen Dämmung vermeiden.

  2. Nachträgliche Dämmung der obersten Geschossdecke: Die EnEV 2014 verpflichtet Gebäudeeigentümer in Wohngebäuden mit mehr als zwei Einheiten zur Dämmung der obersten Geschossdecke. Nur, wenn sich die Dämmmaßnahmen nachweislich nicht in angemessener Zeit amortisieren würden, entfällt diese Pflicht. Ein besonderes Augenmerk sollte auf den obersten Ringbalken des Dachstuhls gelegt werden. Häufig ragt dieser über das Mauerwerk hinaus. Wird die obersten Geschossdecke gedämmt, so wird der Dachstuhl thermisch entkoppelt. Im Winter kühlt der Dachboden aus und der betonierte Ringbalken im wird zur Wärmebrücke, die zu Tauwasserbildung in den an den Dachstuhl angrenzenden Räumen führen kann.

  3. Feuchteschäden nach Heizkesseltausch: Häufig sind die Kellerräume in Mehrfamilienhäusern bewusst nicht beheizt. Wird bei einem unbeheizten Keller der Heizkessel getauscht und die Heizleitungen nachträglich gedämmt, verändert sich das Raumklima. Bei einer zusätzlichen nachträglichen Dämmung der Kellerdecke kommt es zur thermischen Entkoppelung des Kellers. Kühlt dieser im Winter zu stark aus, kann es zu Tauwasserbildung kommen. Eine feuchtegesteuerte Abluftanlage kann hier Abhilfe schaffen.

  4. Balkone als Wärmebrücken: Werden Balkone nicht thermisch vom Gebäude getrennt, treten Feuchtigkeitsschäden im Innenbereich auf. Die Wärmebrücken führen zu kalten Stellen im Innenbereich, an denen sich Schimmel bilden kann. Bei auskragenden Bauteilen wie Balkonen sollten Eigentümer daher immer auf eine thermische Trennung vom restlichen Gebäude achten.

  5. Falsche Dimensionierung des Heizkessels: Wird bei einer umfassenden energetischen Sanierung die Dimensionierung des Heizkessels nicht angepasst, kann es sein, dass die einzelnen Wohnungen entweder nicht ausreichend beheizt werden können, oder weiterhin viel Energie verbraucht wird, weil der Heizkessel überdimensioniert ist. Welcher Effekt auftritt, hängt davon ab, ob der beheizte Raum gleich groß bleibt. Wird zum Beispiel das Dachgeschoss im Zuge der Sanierung als Wohngeschoss ausgebaut, so kann es sein, dass der Heizkessel fortan zu klein ist für die von den Nutzern abgerufene Heizleistung.

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